Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern
Ein Wandbild in einem Berner Quartierschulhaus löst 2019 eine Kontroverse über Rassismus und das koloniale Erbe der Stadt Bern aus. Die Debatte intensiviert sich im Sommer 2020 angesichts der weltweiten Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung: Behörden, Medien, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie Privatpersonen ringen um Deutungsmacht und um einen angemessenen Umgang mit den rassistischen Motiven des Wandbilds. Im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs lässt sich die Stadt Bern vom Vorschlag «Das Wandbild muss weg!» überzeugen. Dieser fordert: Das Wandbild muss aus der Schule weg und in ein Museum. Der Diskurs über die Geschichte und Gegenwart von Rassismus in Bern kann so mit einer breiten Öffentlichkeit weitergeführt werden. Vier Jahre später ist das Wandbild Teil der Sammlung des Bernischen Historischen Museums.